Vor knapp 3 Wochen habe ich und ein Kollege nach langer Zeit endlich einen Termin für einen Rundflug gefunden. Der Kollege ist nebenher in der Freizeit noch als Fluglehrer tätig und hat auch einen kleinen eigenen Flieger.
Dabei handelt es sich um einen Gyrocopter bzw. Tragschrauber. Der Flieger wird durch einen Heckrotor angetrieben und per Autorotation des großen Rotors. Das Flugzeug ist offen und der Passagier sitzt dabei hinter dem Piloten.
Getroffen haben wir uns dann an einem sonnigen Sonntag Nachmittag am Flugplatz Aalen-Elchingen, wo sein Gyro untergestellt ist. Zuerst wurde dieser dann für den Flug vorbereitet: Auftanken mit herkömmlichem Super-Benzin von der Tankstelle sowie Durchprüfen der Maschine. Dabei hat der Kollege mir dann die Technik, die Steuerung sowie die Anzeigeinstrumente erklärt.
Zum Glück hatte mich der Kollege auf warme Kleidung hingewiesen. An dem Tag hatte es zwar am Boden so um die 25 °C, aber in der Luft war es einige Grad kälter. Außerdem bekommt man durch die offene Bauweise dauerhaft einen starken Windzug ab, vergleichbar zum Motorrad fahren. So hatte ich dann für den Flug eine Winterjacke mit dabei, die sich dann später als gute Wahl erwiesen hat. Ein paar dünne Handschuhe zusätzlich wäre auch noch gut gewesen.
Nachdem wir dann noch die Helme sowie Headsets für den Funk aufgesetzt haben, ging es dann langsam los. So sind wir dann zur Startbahn gerollt und nach der Startfreigabe gestartet. Durch das leichte Gewicht des Fliegers und das Flugprinzip hatte der Gyro einen überraschend kurzen Startweg.
Als Flugroute hatten wir einen Flug über die Schwäbische Alb bzw. entlang der Albkante ausgesucht.
Nachdem wir die Flughöhe von so 300 – 450 Metern und die Fluggeschwindigkeit von so knapp 160 km/h erreicht haben, haben wir uns dann in Richtung Süd-Westen eingeordnet. Es ging dann über die Städte Königsbronn, Heidenheim weiter in Richtung Geislingen an der Steige und Mühlhausen im Täle.
Durch die offene Bauweise hat man dann einen sehr schönen Blick auf die Landschaft und kann sehr viel sehen. Man ist nicht wie bei größeren Flugzeugen auf kleine Fenster eingeschränkt :-).
Die überflogene Landschaft hat sehr viele interessante Dinge zu bieten. So sieht von oben alles aus, wie bei einer Modellbahn ;-).
Ich war dann doch überrascht, dass es doch sehr viele Steinbrüche gibt und man alle paar Minuten wieder einen neuen entdecken konnte. Und spannend war auch zu sehen, wie viele Leute auf ihren Grundstücken Pools im Garten. Das sind dann dort auch sehr viele gewesen.
Ganz interessant war aber auch die Betrachtung der Straßen von oben. Neben der A7 sind wir dann auch über die A8 geflogen und konnten dort den Albaufstieg, -abstieg bei Mühlhausen von oben sehen. Alles Strecken, auf denen ich auch schon sehr oft gefahren bin, aber immer mit einer anderen Perspektive ;-).
Und durch den Flug weiß ich nun auch, dass es auf der Schwäbischen Alb bei Wiesensteig sogar eine kleine Skisprungschanze gibt ;-).